Gurro-La Piazza-Calagno

La Piazza-Calagno ©swisstopo

Die Strasse von Gurro nach La Piazza ist zwar steil und eng, aber befahrbar. Von La Piazza aus gelangt man über Zucca, Paietta und Monti Gatto nach Calagno. Das Dorf wurde bereits 1963 verlassen und dem Verfall preisgegeben, bis in neuerer Zeit einige Häuser wieder renoviert wurden und sogar ein kleines Museum eingerichtet wurde. Auch die kleine Kirche wurde restauriert und es wird einmal im Jahr eine Messe abgehalten. Die meisten Häuser sind jedoch verfallen. Beim eingezeichneten Weg handelt es sich um einen relativ neu erstellten Zugang. Er ist nicht beschildert, sondern geht gleich nach dem endgültigen Fahrverbot als unscheinbarer Pfad rechts von der Strasse ab und überquert kurz vor dem Dorf mit einer spektakulären Hängebrücke den Riale di Calagno.
Zum Dorf gehörten umfangreiche Alpen (auf der Karte Richtung N/NE), welche heute allesamt im Wald aufgegangen sind.
Interessant ist auch die Geschichte der Balm di Lenet, einer kleinen Höhle oberhalb des Dorfes, welche Jägern und Hirten als Unterstand diente. Der Zugang ist allerdings nur für geübte Berggänger geeignet und alles andere als leicht auffindbar. Siehe dazu diesen Artikel.

360°-Panorama des Kirchplatzes

 
Das Innere der Cappella di Calagno ©www.in-valgrande.it

 

Virtuelle Dorfdurchquerung

Der alte Dorfzugang ist durchaus noch gangbar, auch wenn einige Stellen von der Vegetation bedroht sind. ein paar Bäume quer liegen und vor allem im Buchenwald durch die vielen Blätter an ein, zwei Stellen der Verlauf nicht auf den ersten Blick klar wird. Vorsicht bei Nässe! Ein sicherer Tritt und Konzentration beim Gehen sind notwendig, da das Gelände teilweise stark abschüssig ist!

Der alte Dorfzugang ©swisstopo

Der Verlauf auf der Landeskarte stimmt im Wesentlichen, allerdings mündet er nicht in Zucca in die Strasse, sondern erst fast in La Piazza im Wald, auch dort unbeschildert, an einer verfallenen Transportseilbahn erkennbar. Die auf der Landeskarte eingezeichnete Verbindung Richtung Piazza inferiore (grün hervorgehoben, im Gelände allerdings als Surnè bezeichnet) ist nicht sichtbar. Am Besten begeht man ihn auf dem Rückweg aus dem Dorf, da er hier mit einem kleinen Holztäfelchen angezeigt wird. Er führt vorerst steil gegen den Wald hinunter und quert dann den Hang nordöstlich stetig abwärts bis zu einer Brücke neueren Datums mit einem hübschen Bildstock. Danach  steigt er am gegenüberliegenden Flussufer wieder an und gefällt mit einigen gut erhaltenen Stützmauern. Schade, dass der Weg wohl in einigen Jahren verschwunden sein wird!

Von grossen Steinblöcken eingefasst: der alte Dorfzugang kurz nach dem Eintritt in den Wald
Gut erhaltene Stützmauer am Aufstieg gegen La Piazza
Der Bildstock an der Brücke über den Riale di Calagno

 

Für Abenteurer: Noch auf der Landeskarte 1980 existiert eine Verbindung zwischen Calagno und I Nogeri, einer kleinen Siedlung, welche vollständig im Wald untergegangen ist. Mindestens von Calagno aus ist ein Pfad gangbar, auf der Seite von I Nogeri ist davon nichts sichtbar.
Ebenso wird eine Verbindung nach Praduru angezeigt. Beide Wege wurden vom Verfasser nicht näher untersucht.

Für Abenteurer: Auf der Karte von 1980 noch eingezeichnete, heute kaum mehr sichtbare Wege

 

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