Geografie

Überblick über das Val Cannobina ©swisstopo

Das Valle Cannobina (lombardisch Val Cannobina, deutsch Cannobinertal, auch Cannobinatal) erstreckt sich von Cannobio am Lago Maggiore etwa 25 km in westnordwestlicher Richtung, neben andern Bergen im Norden vom Gridone (auch Monte Limidario), 2188m und im Süden vom Monte Zeda, 2156m eingefasst. Überquert man den Passo Scopello oberhalb Finero, gelangt man in das Valle Vigezzo, wie die Fortsetzung des Centovalli auf der italienischen Seite heisst und schlussendlich dann Richtung Westen nach Domodossola oder Richtung Osten nach Locarno.
Die Hauptachse durch das Tal ist die Strada Provinciale 75 (SP75), welche sich vom tiefsten Punkt in Cannobio (201m) bis zum Passübergang nach Finero (ca. 1000m) hochwindet und durch recht unterschiedliche Qualität besticht: mal ist sie breit und übersichtlich, mal so eng, dass ein Kreuzen zweier Fahrzeuge unmöglich ist. Unübersichtliche Kurven und Schlaglöcher, sowie das tief unten liegende Bett des wilden Flusses Cannobino machen die Fahrt für ungeübte Lenker zu einem Abenteuer. Öfters anzutreffende Gedenkstätten mit Blumensträussen erinnern denn auch an Verkehrs- oder Arbeitsunfälle. Zudem ist die Route zumindest im Sommer bei Motorrad- und Velofahrern sehr beliebt, was ebenfalls zu Schreckmomenten in Kurven führen kann.
Die Fahrt kann mit Google Streetview virtuell nachvollzogen werden; auch die Zufahrten bis zu den einzelnen Dörfern sind erfasst:

Mit Klick auf das Bild öffnet Street View in einem neuen Tab

Entlang dieser Strasse befinden sich die kleinen Häusergruppen Socraggiolo, Nivetta, Lunecco, Ponte Falmenta, Ponte Spoccia und Airetta, ehedem Zentren geschäftigen Lebens, noch sichtbar an verblichenen Inschriften wie Centro valle, Trattoria usw. Heute stellen diese Orte lediglich Fraktionen der weiter oben an den Hängen liegenden Gemeinden dar. Lediglich das letzte Dorf des Tals, Finero, wird von der Strasse am Rande durchquert, gehört aber administrativ als Fraktion von Malesco bereits zum Valle Vigezzo.

Die einzelnen Dörfer sind:

  • Cavaglio San Donnino
  • Gurrone (nur über Cavaglio erreichbar)
  • Socraggio
  • Falmenta
  • Crealla (nur über Falmenta erreichbar)
  • Spoccia
  • Gurro
  • Orasso
  • Cursolo
  • Finero; obwohl Finero als Fraktion von Malesco eigentlich schon zum Valle Vigezzo gehört

Sie befinden sich allesamt mehr oder weniger weit von der SP75 entfernt. Die Zufahrten führen jeweils lediglich bis zur Piazza; deshalb sind diese Dörfer sehr ruhig gelegen.

Seit dem 1.1.2019 sind die Gemeinden (ausser Gurro) administrativ zur Gemeinde Valle Cannobina zusammengefasst. Die Municipio befindet sich in Lunecco.

Daneben existieren kleinere Weiler und auch Alpen, welche nur zu Fuss erreichbar sind, oft nur mehr von wenigen, gar nur einer Person bewohnt werden oder ganz verlassen sind. Oft sind einige Häuser als Feriendomizile hergerichtet und dementsprechend selten bewohnt.

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