La Piazza

Mit dem Auto (grün) oder zu Fuss (gelb) von Gurro nach La Piazza ©swisstopo
La Piazza; Ansicht nach Osten

La Piazza ist eine langgezogene Ferienhaussiedlung oberhalb von Gurro. Man erreicht sie mit dem Auto von Gurro aus über eine steile und schmale Strasse und kann bis zur kleinen Kapelle fahren.

Die Kapelle von La Piazza

360°-Panorama der Kapelle (mit der Maus bewegen)

Zu Fuss geht man ab der Piazza zuerst in Richtung Mergugna, zweigt aber schon bald rechts ab und steigt eine lange Treppe mit mehreren Serpentinen hoch. Der Weg steigt weiter durch den Wald neben einigen Ruinen an und mündet etwas vor La Piazza in die Fahrstrasse, auf der man noch ein kurzes, steiles Stück bezwingen muss, bevor man auf ein flacheres Stück kommt.
Von La Piazza aus hat man verschiedene Wandermöglichkeiten.

Bedola

Bedola (unbeschriftet, Häusergruppe links neben dem Schriftzug “Monte Cólmine”) auf der Schweizer Karte ©swisstopo

Die Schweizerkarte zeigt sich für einmal erstaunlich unpräzise: weder wird der Weiler bezeichnet, noch sind die Zufahrtswege eingezeichnet; dabei führt eine für Anwohner fahrbare Zufahrtsstrasse hinauf (rote Spur links) und auch der alte Zugang ist absolut intakt und begehbar (kurze rote Linie rechts). Zudem wird die Häusergruppe westlich als La Piazza inferiore angegeben, während sie im Gelände als Surnè sogar beschildert ist.
Bedola ist eine kleine Häusergruppe bei La Piazza oberhalb Gurro und liegt am Westhang des Monte Cólmine. Sie besteht aus einigen renovierten Ferienhäusern. Sogar ein kleines Lavataio ist vorhanden. Der Ausblick geht bis nach Finero. Von hier aus kann der Monte Cólmine quasi weglos bestiegen werden.

Bedola von Westen her gesehen

 

Gurro-La Piazza-Calagno

La Piazza-Calagno ©swisstopo

Die Strasse von Gurro nach La Piazza ist zwar steil und eng, aber befahrbar. Von La Piazza aus gelangt man über Zucca, Paietta und Monti Gatto nach Calagno. Das Dorf wurde bereits 1963 verlassen und dem Verfall preisgegeben, bis in neuerer Zeit einige Häuser wieder renoviert wurden und sogar ein kleines Museum eingerichtet wurde. Auch die kleine Kirche wurde restauriert und es wird einmal im Jahr eine Messe abgehalten. Die meisten Häuser sind jedoch verfallen. Beim eingezeichneten Weg handelt es sich um einen relativ neu erstellten Zugang. Er ist nicht beschildert, sondern geht gleich nach dem endgültigen Fahrverbot als unscheinbarer Pfad rechts von der Strasse ab und überquert kurz vor dem Dorf mit einer spektakulären Hängebrücke den Riale di Calagno.
Zum Dorf gehörten umfangreiche Alpen (auf der Karte Richtung N/NE), welche heute allesamt im Wald aufgegangen sind.
Interessant ist auch die Geschichte der Balm di Lenet, einer kleinen Höhle oberhalb des Dorfes, welche Jägern und Hirten als Unterstand diente. Der Zugang ist allerdings nur für geübte Berggänger geeignet und alles andere als leicht auffindbar. Siehe dazu diesen Artikel.

360°-Panorama des Kirchplatzes

 
Das Innere der Cappella di Calagno ©www.in-valgrande.it

 

Virtuelle Dorfdurchquerung

Der alte Dorfzugang ist durchaus noch gangbar, auch wenn einige Stellen von der Vegetation bedroht sind. ein paar Bäume quer liegen und vor allem im Buchenwald durch die vielen Blätter an ein, zwei Stellen der Verlauf nicht auf den ersten Blick klar wird. Vorsicht bei Nässe! Ein sicherer Tritt und Konzentration beim Gehen sind notwendig, da das Gelände teilweise stark abschüssig ist!

Der alte Dorfzugang ©swisstopo

Der Verlauf auf der Landeskarte stimmt im Wesentlichen, allerdings mündet er nicht in Zucca in die Strasse, sondern erst fast in La Piazza im Wald, auch dort unbeschildert, an einer verfallenen Transportseilbahn erkennbar. Die auf der Landeskarte eingezeichnete Verbindung Richtung Piazza inferiore (grün hervorgehoben, im Gelände allerdings als Surnè bezeichnet) ist nicht sichtbar. Am Besten begeht man ihn auf dem Rückweg aus dem Dorf, da er hier mit einem kleinen Holztäfelchen angezeigt wird. Er führt vorerst steil gegen den Wald hinunter und quert dann den Hang nordöstlich stetig abwärts bis zu einer Brücke neueren Datums mit einem hübschen Bildstock. Danach  steigt er am gegenüberliegenden Flussufer wieder an und gefällt mit einigen gut erhaltenen Stützmauern. Schade, dass der Weg wohl in einigen Jahren verschwunden sein wird!

Von grossen Steinblöcken eingefasst: der alte Dorfzugang kurz nach dem Eintritt in den Wald
Gut erhaltene Stützmauer am Aufstieg gegen La Piazza
Der Bildstock an der Brücke über den Riale di Calagno

 

Für Abenteurer: Noch auf der Landeskarte 1980 existiert eine Verbindung zwischen Calagno und I Nogeri, einer kleinen Siedlung, welche vollständig im Wald untergegangen ist. Mindestens von Calagno aus ist ein Pfad gangbar, auf der Seite von I Nogeri ist davon nichts sichtbar.
Ebenso wird eine Verbindung nach Praduru angezeigt. Beide Wege wurden vom Verfasser nicht näher untersucht.

Für Abenteurer: Auf der Karte von 1980 noch eingezeichnete, heute kaum mehr sichtbare Wege

 

Gurro-Piazza-Pra del Rù

La Piazza-Pra del Rù ©swisstopo

Der Weg von Gurro bis La Piazza ist zwar steil, aber mit dem Auto befahrbar. Von hier aus gelangt man zu Fuss über ZuccaPaietta und Monti Gatto nach Pra del Rù (auch Praduru), einer Alpsiedlung mit einigen restaurierten Ferienhäusern und einer hübschen Kapelle. Der Rest der Siedlung ist verfallen.
Von Praduru führen anspruchsvolle Wege auf den Monte TorrioneCima Lidesh, La Piota und den Monte Zeda.

360°-Panorama der Kapelle von Praduru


Virtuelle Ortsdurchquerung

Monte Vecchio

Der Monte Vecchio ist eine kleine Alpsiedlung auf rund 1090m und war ehedem die Alp vom Orasso, von hier in rund einer Stunde erreichbar. Heute sind die Häuser weitgehend verfallen, obwohl einige als Ferienhäuser renoviert wurden. Die Associazione pro Monte Vecchio in Orasso kümmert sich um den Ort und mäht die Wiesen rund um den Weiler, damit dieser nicht vom Wald vereinnahmt wird. Das Rifugio Monte Vecchio dient Wanderern als Unterkunft bei längeren Touren. Kurz nach dem Ortsausgang Richtung Westen erinnert ein Denkmal an einen gefallenen Offizier aus den Partisanenkämpfen der Resistenza im zweiten Weltkrieg.
Einmal jährlich führt die Federazione Atletica Leggera die Cronoscalata Orasso-Cursolo-Monte Vecchio durch; ein Lauf, der jeweils grosse Beachtung findet.

Virtueller Dorfdurchgang:

 

Bildergalerie:

Ponte Spoccia-Solgia-La Valle

Ponte Spoccia-Solgia-La Valle ©swisstopo

Unscheinbar gelegen, befindet sich etwa 100m vor Ponte Spoccia ein Wegabzweig, erkennbar an den parkierten Autos am Strassenrand. Sogar der Bus hält hier auf Verlangen! Die steile Treppe führt in einigen Serpentinen nach Solgia, einem kleinen Weiler mit gerade noch drei festen Einwohnern. Dazu kommen einige Ferienhäuser, der Rest ist verfallen. In der Kirche wird trotzdem jährlich ein Gottesdienst abgehalten!

Solgia

Im Innern der Kirche von Solgia

Virtuelle Ortsdurchquerung von Solgia


Geht man weiter den Hang hoch, gelangt man nach La Valle, auch dies eine kleiner Weiler, hier aber lediglich mit Feriengästen. Nach links führt ein fast ebener, gut ausgebauter Weg nach Falmenta. Der Abzweig rechts führt nach Cora und der kleinen Chiesetta La Piana. Die Weiterverfolgung empfiehlt sich nicht, da der Pfad nur schwer sichtbar ist.

Chiesetta La Piana

Nivetta-Calachina

Von Nivetta nach Calachina ©swisstopo

Gleich nach der Garage in Nivetta zweigt der Weg links nach unten zum Fluss. Man überquert den Cannobino und steigt gleich anschliessend wieder hoch zum kleinen Weiler Calachina. Aktuell wohnt hier gerade noch eine Person und schaut, dass der Wald nicht überhand nimmt.

Panorama von Calachina

Virtuelle Ortsdurchquerung

Kennen Sie schon das Buch über das Valle Cannobina? Auf 196 Seiten werden alle Dörfer und einige Weiler des Tals mit Text und vielen Bildern beschrieben. Erhältlich auf Bestellung in jeder Buchhandlung oder direkt auf der Webseite des Verlags edition editka

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