Gurrone

Nach Gurrone gelangt man nur über Cavaglio. Man fährt nach dem Parkplatz von Gurrone einfach weiter durch die äusserst enge Durchfahrt von Cavaglio und gelangt über ein sehr steiles Strässchen nach etwa 1,5km und 200 Höhenmetern nach Gurrone.

Allzu breit sollte das Auto nicht sein…

Gurrone liegt auf 697 m ü. M. und zählt nur noch etwa 10 Einwohner. Neben der Kirche befindet sich eine kleine Bar, der ehemalige Circolo ACLI mit spärlichen Öffnungszeiten.

Herausstechend ist dieses prunkvoll bemalte Haus, wohl ehedem eine Sommerresidenz einer eher wohlhabenden Familie aus Milano.

Die Kirche ist Maria Assunta (Mariä Himmelfahrt) geweiht.

Die Kirche von Gurrone
Der Altar mit der Mariendarstellung

360°-Grad-Aufnahme vor der Kirche in Gurrone (Google Street View); mit der Maus kann man rundherum schauen.

Der kleine Friedhof liegt etwas ausserhalb der Gemeinde

Cavaglio San Donnino

Cavaglio San Donnino ist, von Cannobio her kommend, das erste Dorf im Tal und liegt etwa 500 m ü.M. auf einem sonnigen Felssporn. Man überquert eine breite Brücke in beachtlicher Höhe über der Schlucht des Cannobino. Ein Blick in die Tiefe lohnt sich, sieht man doch einige Meter unterhalb die alte Hängebrücke aus dem Jahre 1960 und noch etwas tiefer die übriggebliebenen Stahlseile derjenigen aus dem Jahre 1912.
Cavaglio hat noch etwa 130 Einwohner. Es gibt keine Einkaufsmöglichkeit und keine Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Lediglich eine kleine Bar ist noch vorhanden.

3 Brückengenerationen: 1995, 1960 und 1912 (von oben)

Youtube-Video mit einem Flug über Cavaglio

Virtuelle Dorfdurchquerung

Die Kirche von Cavaglio San Donnino

Die Kirche ist dem Heiligen San Donnino geweiht. Gemäss der Legende wurde er wegen seiner Konvertierung zum Christentum von den Römern verfolgt und enthauptet.

Über dem Altar ist Dan Donnino mit abgetrenntem Kopf dargestellt

Wichtige Information zu den Wanderungen

Die Wege im Val Cannobina sind zwar oft bezeichnet und sie werden im Allgemeinen unterhalten. Bedingt durch die Natur kann es aber vorkommen, dass man vor einem umgestürzten Baum steht oder einen rauschenden Bach überqueren muss. Oft handelt es sich um “Mulattiere”, also alte Maultierwege, welche mit Steinen gepflastert sind. Diese können bei Nässe rutschig sein. Auch Blätter können die Wege erschweren, da der Untergrund nicht mehr sichtbar ist. In höheren Lagen verhindert oft die Vegetation, v.a. der Farnbewuchs oder Brombeergestrüpp das Erkennen des Wegverlaufs.

Daneben aber gibt es wenig begangene Pfade, welche zum Teil kaum mehr sichtbar sind oder durch einen Hangrutsch unterbrochen sind. Hier ist äusserste Vorsicht geboten und im Zweifel kehrt man lieber um. Man steht sonst schnell irgendwo in den Felsen und weiss unter Umständen nicht mehr vor- und rückwärts.

Grundsätzlich gilt: Wer unbeabsichtigt eine Nacht im Freien verbringen muss, hat etwas grundlegend falsch gemacht!

Kartenmaterial

Carta escursionistica della Valle Cannobina N°13 – Val Vigezzo, Monte Limidario, Centovalli, Brissago

Der Verlag Geo4map hat im September 2018 in enger Zusammenarbeit mit Tim Shaw von Piemont-Trekking eine Karte im Massstab 1:25000 herausgegeben, welche mit Fug und Recht als neuer Standard für das Valle Cannobina bezeichnet werden kann.
Sämtliche eingetragenen Wege wurden verifiziert und nach Schwierigkeitsgrad grafisch abgestuft und mit Zusatzinformationen (Aussichtspunkte, Naturdenkmäler usw.) versehen.
Auf der Rückseite der Karte sind Wanderungen spezifiziert und diverse weitere Angaben für Verhaltensweisen und Ausrüstung aufgeführt; dies alles in deutsch, englisch und italienisch.
Das Gebiet umfasst dabei nicht nur das Valle Cannobina, sondern reicht bis Santa Maria Maggiore/Verscio im Valle Vigezzo bzw. Centovalli im Norden und Monte Zeda/Cannero im Süden.

Die Karte ist mit einer App auch digital (offline verwendbar!) bei Avenza Maps erhältlich.

Schweizer Landeskarte

Für das Gebiet kommt Blatt 285 Domodossola in Frage; online auf map.geo.admin abrufbar. Das Original stammt aus dem Jahre 1963, aktualisiert wurde im Jahr 2000.
Leider beträgt der Massstab lediglich 1:50000 und einige Wege sind nicht eingezeichnet, oder aber sie sind zwar eingezeichnet, aber in der Realität nicht mehr sichtbar. Deutlich wird dies etwa im Ausschnitt des Monte Riga : Der Weg von La Valle nach Gurro führt hier gemäss Landeskarte durch offenes Gelände und ist durchgehend eingezeichnet; in Tat und Wahrheit findet man sich in buschigem Wald und der Pfad ist nur mehr sehr schwer zu erkennen.
In der Online-Version ist die Karte ab Spoccia ostwärts auch 1:25000 abrufbar.
Achtung: Im ganzen Gebiet ab Spoccia westwärts kann man mit der Funktion “Zeichnen” zwar Punkte oder Wegverläufe einzeichnen, es wird jedoch kein Höhenprofil erstellt. Aus unerfindlichen Gründen werden die Höhen nicht erfasst.
Interessant für Forscher ist die Möglichkeit, mittels der Option “Zeitreise” ältere Karten stufenlos einzublenden: so zeigt die Karte aus dem Jahre 2000 z.B. sowohl den neuen, als auch den alten Strassenverlauf von Ponte Gurro nach Orasso. Der alte Verlauf ist heute lediglich noch rudimentär mit einer zugewachsenen Brücke über den Rio Orasso und einigen kühnen Kunstbauten im steilen Wald sichtbar.

Meridiani Montagne mit Karte Val Grande 1:30000/1:15000

Zur März-Ausgabe 2017 der Zeitschrift Meridiani Montagne wurde als Beilage eine Karte 1:30000 ausgegeben. Diese umfasst das Gebiet Domodossola-Monte Limidario/Vogogna-Ghiffa und auf der Rückseite das Kerngebiet des Val Grande im Massstab 1:15000. Die Lesbarkeit ist gut; die Hauptwanderwege sind farbig eingezeichnet und neben diversen Informationen über den Park sind auch verschiedene Wanderungen näher beschrieben (darunter auch 4 Winterwanderungen). Allerdings sind kleinere Wege nur undeutlich gezeichnet, fehlen ganz oder aber sind in Tat und Wahrheit kaum auffindbar. So führen gemäss Karte gleich zwei Wege auf den Monte Riga bei Gurro, obwohl diese vor Ort kaum sichtbar sind.
Auch mag die etwas gar glatte Schattierung der 1:15000-Projektion den unkundigen Wanderer glauben machen, der Parco Val Grande sei ohne besondere Schwierigkeiten begehbar.

Open Street Map

Open Street Map ist ein freies Projekt, bei dem die Daten durch die Nutzer eingebracht werden, was bedeutet, dass jeder nach Anmeldung zum Kartografen werden kann. In der Praxis kann diese Karte vor allem als Ergänzung bei der Lokalisierung von Wegen durchaus verwendet werden. Allerdings zeigt die Darstellung in der Standardeinstellung keine Höhenlinien; erst in der Einstellung der Ebene “Radfahrerkarte” werden diese angezeigt.

Ausschnitt in der Standardeinstellung


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Ausschnitt mit der Kartenebene “Radfahrerkarte”


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Im Vergleich mit der Schweizer Landeskarte zeigt sich, dass dort im gleichen Ausschnitt weder der Weiler Bedola, noch der korrekte Zugangsweg angezeigt werden.

Allerdings lässt sich dies nicht verallgemeinern: verschiebt man die Ausschnitte etwas nach Süden, zeigt die Schweizer Landeskarte sowohl den alten, als auch den neuen Zugang nach Calagno, während Open Street Map beide Wege unterschlägt.

Auf alten Wegen zu den Dörfern

Bevor die Hauptstrasse durch das Tal führte, waren die Dörfer mit kunstvoll angelegten und meist gepflasterten Fuss- bzw. Maultierwegen (Mulattiere) verbunden. Dabei gab es zwei Hauptwege, einen links- und den anderen rechtsseitig des Tales. Der orografisch links liegende Weg ist die Strada Borromea, welche einst wohl den Hauptweg zwischen Cannobio und Malesco darstellte und heute als gut ausgebauter Weg von Traffiume bis Cursolo führt.

Zwischen den beiden Talseiten führten Querverbindungen von der einen zur anderen Seite. Da man dazu den Cannobino überqueren musste, war eine Brücke nötig. Deshalb existieren noch heute die Ortsbezeichnungen Ponte Falmenta und Ponte Spoccia.  Etwas anders liegen die Dinge bei Cursolo und Gurro: Die Brücke Ponte Teia liegt tief im Flusstal.
Die Dorfzugänge sind auch heute noch in gutem Zustand und es lohnt sich durchaus, einen solchen zu begehen.

Rund um den Monte Riga: Gurro-Cora-La Valle-Falmenta-Gurro

In Gurro parkt man das Auto auf der Piazza bei der Kirche (alternativ gibt es beim Friedhof auch noch Parkplätze). Man geht zurück zum Eingang der Piazza, geht nach rechts und nimmt dann sofort die Treppe nach links unten; nicht besonders gut sichtbar weist ein kleines Holzschild den Weg nach Falmenta. Nach der Überquerung des Baches steigt der Weg entlang der Nordwestseite des Monte Riga bergan; man befindet sich in lichtem Buchenwald und trifft sowohl Ruinen, als auch Ferienhäuser an. Nach einer steileren Passage erreicht man auf etwa 850m den Sattel, der sich bis zum Gipfel des Monte Riga hinaufzieht. Von hier aus geniesst man einen schönen Ausblick auf Cursolo und Orasso. Der Weg wendet sich nun nach Südwesten und fällt leicht bergab.
ACHTUNG! Die Schweizerkarte zeigt hier offenes Gelände; in Tat und Wahrheit befindet man sich in lichtem Buchenwald. Der Weg ist teilweise sehr schwer zu erkennen, zudem überquert man eine Stelle, die wegen eines Hangrutsches nur mit einigen Baumstämmen überbrückt wurde (in der Karte blau eingezeichnet). Hier ist äusserste Vorsicht geboten, besonders auch im Hinblick auf den schwer sichtbaren Wegverlauf! Im Zweifelsfalle kehrt man zur letzten sicheren Stelle zurück und versucht es noch einmal.

Hat man diese Hürde überwunden, wird der Verlauf wieder einfacher zu begehen und man erreicht nach einigen Ruinen am Wegrand die kleine Siedlung Cora mit einigen Ferienhäusern. Kurz danach kommt die kleine Chiesetta la Piana und man kommt nach La Valle.

Chiesetta La Piana

Madonna in La Valle

Ein Pfad zweigt nach links ab und führt über Solgia auf die Talstrasse; man geht hier aber geradeaus und marschiert auf einem bequemen Weg nach Falmenta, das gar mit einer Ortstafel am Dorfeingang aufwartet; wohl ein Zeichen, dass dieser Weg früher sehr oft begangen wurde.
In Falmenta kann man sich in der Bar neben der Kirche erfrischen und geht dann hangaufwärts Richtung Mergugna, der Passhöhe zwischen Falmenta und Gurro, Der Weg ginge hier nach links in Richtung Vanzone, nach rechts auf den Monte Riga. Man hält geradeaus und steigt recht steil nach Gurro ab. Hier lädt der Circolo Scozzese an der Piazza zu einer Erfrischung. Etwas weiter in der Gasse gibt es einen kleinen Laden und etwas weiter unten an der Strasse ein empfehlenswertes Restaurant, die (nicht nur) Pizzeria “Al Pozzo” (zum Brunnen).
Der Wegbeschrieb wurde bewusst von Gurro über La Valle (also im Uhrzeigersinn um den Berg) gewählt; falls man mit der beschriebenen schwierigen Wegpassage Schwierigkeiten hat, ist man eher wieder am Ausgangspunkt Gurro.

Tour in outdooractive.com anschauen (kml/gpx-Daten herunterladen)

La Piazza

Mit dem Auto (grün) oder zu Fuss (gelb) von Gurro nach La Piazza ©swisstopo

La Piazza; Ansicht nach Osten

La Piazza ist eine langgezogene Ferienhaussiedlung oberhalb von Gurro. Man erreicht sie mit dem Auto von Gurro aus über eine steile und schmale Strasse und kann bis zur kleinen Kapelle fahren.

Die Kapelle von La Piazza

360°-Panorama der Kapelle (mit der Maus bewegen)

Zu Fuss geht man ab der Piazza zuerst in Richtung Mergugna, zweigt aber schon bald rechts ab und steigt eine lange Treppe mit mehreren Serpentinen hoch. Der Weg steigt weiter durch den Wald neben einigen Ruinen an und mündet etwas vor La Piazza in die Fahrstrasse, auf der man noch ein kurzes, steiles Stück bezwingen muss, bevor man auf ein flacheres Stück kommt.
Von La Piazza aus hat man verschiedene Wandermöglichkeiten.

Bedola

Bedola (unbeschriftet, Häusergruppe links neben dem Schriftzug “Monte Cólmine”) auf der Schweizer Karte ©swisstopo

Die Schweizerkarte zeigt sich für einmal erstaunlich unpräzise: weder wird der Weiler bezeichnet, noch sind die Zufahrtswege eingezeichnet; dabei führt eine für Anwohner fahrbare Zufahrtsstrasse hinauf (rote Spur links) und auch der alte Zugang ist absolut intakt und begehbar (kurze rote Linie rechts). Zudem wird die Häusergruppe westlich als La Piazza inferiore angegeben, während sie im Gelände als Surnè sogar beschildert ist.
Bedola ist eine kleine Häusergruppe bei La Piazza oberhalb Gurro und liegt am Westhang des Monte Cólmine. Sie besteht aus einigen renovierten Ferienhäusern. Sogar ein kleines Lavataio ist vorhanden. Der Ausblick geht bis nach Finero. Von hier aus kann der Monte Cólmine quasi weglos bestiegen werden.

Bedola von Westen her gesehen

 

Gurrone-Bronte Cavaglio-Bronte Spoccia-Tre Confini-Biuse-Olzeno-Gurrone

Wegverlauf. Blau eingezeichnet das fehlende Wegstück ©swisstopo

Von der Talstrasse SP75 fährt man vorerst den steilen Weg nach Cavaglio San Donnino hoch. Danach wird es noch steiler und vor allem enger und ein entgegenkommendes Fahrzeug kann dem Chauffeur schon mal die Schweissperlen auf die Stirne bringen. Zum Glück ist das Verkehrsaufkommen jedoch sehr gering.

Gurrone

In Gurrone parkt man den Wagen gleich bei der Kirche auf dem zentralen Parkplatz und macht sich dann zu Fuss auf dem geteerten Weg in Richtung Olzeno auf. Auch diese Strasse wäre im Prinzip befahrbar, ist jedoch mit einer Schranke abgesperrt und nur für die Anwohner zugänglich.
Nach drei Kurven erreicht man kurz nach einem Pfad, welcher nach links zu einem Haus führt, den Abzweig Richtung Bronte Cavaglio. Da keine Signalisation vorhanden ist und der Einstieg mehr nach einem Bachbett aussieht, ist hier Aufmerksamkeit vonnöten.

Der lichte Birkenwald zeigt aktuell (2018) noch Spuen des letztjährigen Waldbrandes

Bald jedoch wird der Weg sehr gut, man verlässt den lichten Birkenwald (aktuell, im 2018, zeigt er noch Spuren des letztjährigen Waldbrandes) und kommt in das offene Gelände der Bronte Cavaglio, den ehemaligen Alpweiden des Dorfes. Neben der freien Aussicht in das Valle Cannobio kann man etliche sich in gutem Zustande befindliche Kunstbauten bewundern. Schade, dass dieser schöne Weg kaum mehr begangen wird!

Bronte di Cavaglio


Bald erreicht man die Ruinen der Alpsiedlung, von denen lediglich noch ein Haus den Eindruck macht, als sei man daran, etwas zu restaurieren. VORSICHT! Ab hier fehlt ein Stück Weg! Man geht zwischen den Häusern Richtung Westen um einen Hügel mit zwei Hausruinen und hält danach hangaufwärts Richtung Norden, stets bemüht, am westlichen Rand entlang zu gehen, ohne aber in das stark abschüssige Gelände zu gelangen. Nach etwa 250m sieht man plötzlich eine Wegspur, welche leicht abwärts Richtung eines Baches zieht.

Ev. besserer Wegverlauf: Erst nach Betrachten der Fotos fällt auf, dass es ev. einfacher wäre, den Hügel rechts zu umgehen (entlang der Grenzmauer); man käme dann höchstwahrscheinlich auf den oberen Weg, der in der Karte von 1980 noch eingezeichnet ist.

Der alte Wegverlauf der Karte von 1980; rot eingezeichnet die u.U. einfachere Variante ©swisstopo

Nach wenigen Metern befindet man sich wieder auf einem gut gangbaren Pfad und erreicht den unteren Teil der Bronte di Spoccia. Die Schweizerkarte zeigt hier weitgehend freies Gelände, was jedoch nicht mehr den Tatsachen entspricht.
Von hier aus ist der Weg signalisiert und man erreicht nach etwa 200m einen relativ neu ausgebauten Forstweg, welcher in Richtung Tre Confini geht.
Nach einem gleichmässigen Anstieg von etwa 200 Höhenmetern erreicht man Tre Confini und geht von nun an wieder südwärts in Richtung Le Biuse. Kurz vor der langgezogenen Siedlung sieht man rechts an einer Hütte (“Baite“) zwei Gedenktafeln, welche an den schrecklichen Tod zweier Widerstandskämpfer im zweiten Weltkrieg erinnern. Die ganze Geschichte gibt es hier (italienisch, wird in neuem Tab geöffnet).

Gedenktafel für die ermordeten Partisanen

Biuse besteht aus vielen renovierten Ferienhäusern und einem Gruppenhaus inklusive kleiner Kirche, welche an die Gefallenen der Widerstandsbewegung im zweiten Weltkrieg erinnert.

Biuse

Danach geht es etwa 150 Höhenmeter steil nach dem kleinen Weiler Olzeno hinunter. Der Ort ist schön renoviert und lädt mit seinen grasbewachsenen Wegen zur Besichtigung. Olzeno ist im Prinzip nicht bewohnt, sondern besteht aus lauter Feriendomizilen.

Olzeno

Von hier aus führt ein Pfad recht direkt und steil wieder nach Gurrone. Die Schweizerkarte und Open Street Map sind sich betreffend des Wegverlaufs nicht einig und leider versagte mein GPS, so dass ich den Weg aus der Open Street Map händisch nachzeichnete. Er ist jedoch nicht zu verfehlen. Jeweils am Samstag ist die kleine Bar gleich neben der Kirche in Gurrone geöffnet und lädt zu einem Umtrunk nach der überstandenen Wanderung.

Tour in Outdooractive.com betrachten (Datenblatt mit gpx/kml herunterladen)

Gurro-La Piazza-Calagno

La Piazza-Calagno ©swisstopo

Die Strasse von Gurro nach La Piazza ist zwar steil und eng, aber befahrbar. Von La Piazza aus gelangt man über Zucca, Paietta und Monti Gatto nach Calagno. Das Dorf wurde bereits 1963 verlassen und dem Verfall preisgegeben, bis in neuerer Zeit einige Häuser wieder renoviert wurden und sogar ein kleines Museum eingerichtet wurde. Auch die kleine Kirche wurde restauriert und es wird einmal im Jahr eine Messe abgehalten. Die meisten Häuser sind jedoch verfallen. Beim eingezeichneten Weg handelt es sich um einen relativ neu erstellten Zugang. Er ist nicht beschildert, sondern geht gleich nach dem endgültigen Fahrverbot als unscheinbarer Pfad rechts von der Strasse ab und überquert kurz vor dem Dorf mit einer spektakulären Hängebrücke den Riale di Calagno.
Zum Dorf gehörten umfangreiche Alpen (auf der Karte Richtung N/NE), welche heute allesamt im Wald aufgegangen sind.
Interessant ist auch die Geschichte der Balm di Lenet, einer kleinen Höhle oberhalb des Dorfes, welche Jägern und Hirten als Unterstand diente. Der Zugang ist allerdings nur für geübte Berggänger geeignet und alles andere als leicht auffindbar. Siehe dazu diesen Artikel.

360°-Panorama des Kirchplatzes

 
Das Innere der Cappella di Calagno ©www.in-valgrande.it

 

Virtuelle Dorfdurchquerung

Der alte Dorfzugang ist durchaus noch gangbar, auch wenn einige Stellen von der Vegetation bedroht sind. ein paar Bäume quer liegen und vor allem im Buchenwald durch die vielen Blätter an ein, zwei Stellen der Verlauf nicht auf den ersten Blick klar wird. Vorsicht bei Nässe! Ein sicherer Tritt und Konzentration beim Gehen sind notwendig, da das Gelände teilweise stark abschüssig ist!

Der alte Dorfzugang ©swisstopo

Der Verlauf auf der Landeskarte stimmt im Wesentlichen, allerdings mündet er nicht in Zucca in die Strasse, sondern erst fast in La Piazza im Wald, auch dort unbeschildert, an einer verfallenen Transportseilbahn erkennbar. Die auf der Landeskarte eingezeichnete Verbindung Richtung Piazza inferiore (grün hervorgehoben, im Gelände allerdings als Surnè bezeichnet) ist nicht sichtbar. Am Besten begeht man ihn auf dem Rückweg aus dem Dorf, da er hier mit einem kleinen Holztäfelchen angezeigt wird. Er führt vorerst steil gegen den Wald hinunter und quert dann den Hang nordöstlich stetig abwärts bis zu einer Brücke neueren Datums mit einem hübschen Bildstock. Danach  steigt er am gegenüberliegenden Flussufer wieder an und gefällt mit einigen gut erhaltenen Stützmauern. Schade, dass der Weg wohl in einigen Jahren verschwunden sein wird!

Von grossen Steinblöcken eingefasst: der alte Dorfzugang kurz nach dem Eintritt in den Wald

Gut erhaltene Stützmauer am Aufstieg gegen La Piazza

Der Bildstock an der Brücke über den Riale di Calagno

 

Für Abenteurer: Noch auf der Landeskarte 1980 existiert eine Verbindung zwischen Calagno und I Nogeri, einer kleinen Siedlung, welche vollständig im Wald untergegangen ist. Mindestens von Calagno aus ist ein Pfad gangbar, auf der Seite von I Nogeri ist davon nichts sichtbar.
Ebenso wird eine Verbindung nach Praduru angezeigt. Beide Wege wurden vom Verfasser nicht näher untersucht.

Für Abenteurer: Auf der Karte von 1980 noch eingezeichnete, heute kaum mehr sichtbare Wege